Heute, am 23. Mai lud die Dresden Frankfurt Dance Company zur Pressekonferenz in ihr Studio in der Schmidtstraße 12 in Frankfurt am Main ein. Das Podium bildeten Ioannis Mandafounis, Künstlerischer Direktor und Annika Glose, Kaufmännische Direktorin sowie für die Vorstellung der Produktion „Join“ die Gäste Pina Schubert, Projektleitung ZERO, und die beiden Professor*innen für Tanz Jason Beechey von der Palucca Hochschule Dresden und Andrea Tallis von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt.

Mit der neuen Spielzeit 2024/25 beginnt die zweite Saison von Ioannis Mandafounis und Annika Glose. Die Methode der Live-Choreografie von Ioannis Mandafounis, mit der das Ensemble jetzt hauptsächlich arbeitet, bedeutet, dass alle Bewegungen auf der Bühne improvisiert werden. Diese spezielle Arbeitsweise erfordert ein hohes Maß an Verbindung und Vertrauen zwischen den Tänzer*innen. Indem das Ensemble weiter zusammenwächst, wird immer mehr möglich.

Wie sowohl die Partnerschaften als auch die künstlerische Methodik weiterentwickelt und vertieft werden, zeigt sich gleich zum Auftakt der Saison. Die Choreografie „Join“ von Ioannis Mandafounis entsteht in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste im Programm „Fonds Zero“ der Kulturstiftung des Bundes als nachhaltige Produktion. Ziel ist, ein künstlerisches Werk mit geringstmöglicher Klimawirkung zu produzieren. Anstatt mit einem großen Ensemble zu reisen, arbeitet Ioannis Mandafounis in „Join“ mit Studierenden vor Ort, die gemeinsam mit den Tänzer*innen der Company auftreten. Künstlerisch erforscht er dabei, wie eine große Anzahl Tänzer*innen, die an verschiedenen Punkten in ihrer Entwicklung stehen, zusammenarbeiten können. Hiergeht es zu "Join".

In Dresden kooperiert die Company mit der Palucca Hochschule für Tanz und in Frankfurt mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst. Es sind auch bereits Gastspiele in Europa geplant, unter anderem wird „Join“ in Paris, London und Amsterdam gezeigt – jeweils in Kooperation mit den Ausbildungsinstitutionen vor Ort.

Anfang 2025, in der zweiten Neukreation von Ioannis Mandafounis wird es persönlich. Die Arbeit erforscht das Verhältnis zwischen Privatem und Öffentlichem. Die Tänzer*innen offenbaren sich mit ihren Geschichten, Erinnerungen, Wünschen. Körpersprache und Tanz erreichen dabei vielleicht eine direktere Verbindung, als es mit Worten möglich ist. Hier geht es zu der Neukreation.

Die Company bietet in dieser Saison wieder ein Stück für alle Menschen ab 8 Jahren. „Sch!“ wurde von Ioannis Mandafounis am Regionteater Väst für ein junges Publikum entwickelt. Zwei Tänzer beschreiben eine imaginäre Welt, erst mit Sprache, dann mehr und mehr mit ihren Körpern. Dabei entsteht ein improvisierter Fluss aus Tanz, Musik und Stimme. Die Company hat das Regionteater Väst eingeladen, die Arbeit nun erstmalig in Deutschland zu präsentieren. Sie wird sowohl im Theater für die Öffentlichkeit als auch an Schulen in Dresden und Frankfurt aufgeführt. Hier geht es zu "SCH!".

Für den Doppelabend „Forsythe / Hauert“ konnte die Company mit William Forsythe und Thomas Hauert zwei renommierte Gastchoreografen gewinnen. Nach 20 Jahren kehrt William Forsythe zur Dresden Frankfurt Dance Company zurück und kreiert ein neues Werk. Ioannis Mandafounis und Forsythe verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Mandafounis war Tänzer bei The Forsythe Company, wie sich die Dresden Frankfurt Dance Company bis 2015 nannte und ist entsprechend deutlich von ihm beeinflusst. Seine Live-Choreografie, die Improvisationsmethodik, mit der die Company heute arbeitet, knüpft an viele Prinzipien an, die Forsythe entwickelt hat, und treibt das Paradigma der Improvisation noch einen Schritt weiter. Hier geht es zu dem Abend "Forsythe / Hauert".

Thomas Hauert erforscht mit seiner Compagnie ZOO mit Sitz in Brüssel seit den 90er Jahren das Spannungsverhältnis zwischen tänzerischer Freiheit und Eingrenzung und präsentiert seine Arbeiten international. Er kreierte zudem für das Ballett Zürich, für das Toronto Dance Theatre und viele andere und ist Künstlerischer Leiter des Bachelorprogramms für Zeitgenössischen Tanz bei La Manufacture, der Hochschule für Darstellende Kunst in Lausanne. Für das Ensemble der Company wird er erstmalig ein neues Werk entwickeln.

Der Doppelabend feiert in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden seine Uraufführung und wird anschließend im Schauspiel Frankfurt präsentiert.

In der Saison 2024/25 wird die Company Arbeiten von Ioannis Mandafounis unter anderem nach Antwerpen, Paris, Turin, London und Kyoto bringen – und auch zur Ruhrtriennale nach Essen.
Die Foto-Kampagne dieser Saison ist in Zusammenarbeit mit der Dokumentarfotografin Sitara Thalia Ambrosio entstanden. Sie ist 2024 Residenzkünstlerin in Hellerau und ausgezeichnet mit dem PORTRAITS – Hellerau Photography Award 2023. Mit ihrem sensiblen und zugleich präzisen Blick hat sie die Company eine Woche lang begleitet und besondere Momente hinter den Kulissen festgehalten.
Das Ensemble besteht aus 16 Tänzer*innen. Als kreative Künstler*innen mit verschiedenen Erfahrungen, Hintergründen und Fähigkeiten, bringen sie sich auch neben ihrer Tätigkeit als Tänzer*innen auf verschiedene Weise künstlerisch in der Company ein.

Über das Vorstellungsprogramm hinaus bietet die Dresden Frankfurt Dance Company ein umfangreiches Education-Angebot. Dabei können die Teilnehmenden mehr über Tanz erfahren oder sich selbst tänzerisch ausprobieren und die Produktionen sowie die choreografische Methodik von Ioannis Mandafounis besser kennenlernen. Selbst zu tanzen und sich künstlerisch auszuprobieren, steht bei den Workshops im Mittelpunkt. Der Unterschiedlichkeit der Teilnehmer*innen wird Raum gegeben, sodass alle ihre je eigene Ausdrucksfähigkeit entdecken und erweitern können. Neben den Workshops geht die Company regelmäßig in Schulen, in die Öffentlichkeit und arbeitet mit verschiedenen Partnern der Communities in Frankfurt und Dresden zusammen. Rund um unsere Aufführungen bietet die DFDC ein umfangreiches Begleitprogamm an. In Gesprächen und anderen Formaten lädt die Company Besucher*innen ein, sich mit dem Ensemble austauschen und viel über Tanz erfahren. Sie kooperiert darüber hinaus mit der Palucca Hochschule für Tanz in Dresden und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main sowie mit anderen Kultur- und Bildungsinstitutionen, um ihre Werkzeuge weiterzugeben und ihr Know-how offen zu teilen.